Anlagenbauer Arvos nutzt SAP-Scanner-Software im Abo-Modell
Holger Wermke
Der Anlagenbauer Schmidtsche Schack setzt in der innerbetrieblichen SAP-Transportlogistik auf die MDE-Lösung Ontego. Die Einführung der Scanner-Software erfolgte zeit- und kosteneffizient im Rahmen des Ontego Abo-Modells. Der Erfolg lässt sich in Zahlen fassen: Der Arbeitsvorrat offener SAP-Buchungen wurde von 100 Personentagen 2020 auf null im Folgejahr gesenkt.
SAP-geführter Anlagenbau in Übergröße
Großformatige Kühlkessel und Reaktoren sind die Spezialität des Anlagenbauers Schmidtsche Schack (www.schmidtsche-schack.com). Das Unternehmen beschäftigt 400 Mitarbeiter am Hauptsitz Kassel sowie am Standort Lohfelden und ist Teil der weltweit tätigen ARVOS Gruppe. Die Spaltgaskühler, Ölvorwärmer oder Abhitzekessel kommen weltweit in Raffinerien, der chemischen Industrie oder bei der Abfallverwertung zum Einsatz.
“Sämtliche Prozesse in Fertigung und Logistik werden bei Arvos im SAP gesteuert”, informiert Andreas Hanak. Als Leiter Warehouse Management organisiert Hanak die kontinuierliche Verbesserung der Logistikprozesse. In diesem Kontext fanden Ende 2019 abteilungsübergreifende Workshops statt. Neben dem Lagermanagement waren Produktionsleitung und vor allem auch die IT involviert. Hanak erinnert sich: “Auf den Prüfstand kamen die internen Materialflüsse - insbesondere mit Blick auf den Wareneingang und die Produktionsversorgung”.
Mobile SAP-Lösung ersetzt papier-basierte Prozesse
Bis dato basierten bei Arvos Schmidtsche Schack zahlreiche Prozesse, z. B. Materialentnahmen für die Produktion auf Papierbelegen. Daher war es ein erklärtes Ziel aller beteiligten Abteilungen, die papierhafte Arbeitsweise abzulösen. Die Vereinnahmung von Lieferungen sollte zeitnah zur physischen Ankunft der Waren erfolgen; Umbuchungen in Sperrbestand, Materialbewegungen innerhalb von Lager und Produktion oder Warenausgangsbuchungen ohne Zeitverzug direkt in SAP durchgeführt werden.
“Schnell war klar”, so Hanak, “dass an mobiler Datenerfassung und dem Einsatz von Barcode-Scannern kein Weg vorbeiführt”. Die Suche nach passenden Anbietern begann. Gesucht wurde nach Anbietern, die über Erfahrung mit mobilen SAP-Prozessen verfügten und eine für Arvos passende MDE-Lösung realisieren konnten. Federführend in diesem Prozess war die IT-Abteilung. Axel Kindgen, Bereichsleiter IT & Digitalisierung, erläutert, dass neben der fachlichen Qualifikation auch die Projektkosten im Fokus standen. Denn zunächst sollte ein Pilotprojekt den Nutzen des Vorhabens unter Beweis stellen.
Abo-Modell mit Ontego MDE-Lösung
Das Budget für die Pilotphase mit 7 Nutzern war begrenzt. Umso interessanter erschien vor diesem Hintergrund das Abo-Modell für die MDE-Lösung Ontego. Die Scanner-Software wurde innerhalb von 4 Monaten eingeführt. Grundlage waren mobile SAP-Dialoge, die für das spezifische Prozess-Customizing von Arvos konfiguriert wurden. Dadurch gelang ein sehr schlankes und ressourcenschonendes Einführungsprojekt. Die laufenden Kosten beschränken sich im oben genannten Abo-Modell auf eine geräteabhängige Abrechnung, die monatlich und nachträglich erfolgt. Maßgeblich ist dabei die tatsächliche Nutzung der Geräte durch Arvos-Mitarbeiter.
In vier Monaten zur SAP-Scanner-Software
“Das Projekt startete im Juli 2020 mit einem Workshop für die Feinkonzeption”, so Kindgen. Die Mitarbeiter aus den Fachabteilungen arbeiteten während der Spezifikation und später in der Testphase aktiv mit. “Sie waren motiviert, da die Scanner-Software eine wesentliche Verbesserung ihrer operativen Tätigkeiten bringt.” Im November des gleichen Jahres wurden die Scanner in Betrieb genommen. Eingesetzt werden sie für die SAP-geführten Wareneingangs- und Warenausgangsbuchungen, Materialumbuchungen sowie die mobile Prüflos-Bearbeitung.
Insgesamt bewerten die Verantwortlichen bei Arvos in Kassel das Projekt als Erfolg. “Wir sind viel effektiver bei fast allen Materialbewegungen”, berichtet Warehouse Manager Hanak. Die Lagerbestände seien heute fast in Echtzeit sichtbar. An einem Beispiel verdeutlicht er konkrete Effekte: So konnten die nicht umgesetzten manuellen Buchungen in SAP im Jahr 2021 auf null reduziert werden. Zum Vergleich: 2020 belief sich der Arbeitsvorrat an offenen Buchungen auf ca. 100 Personentagen.
Hardware – auch zur Miete
Analog zur Software bezieht Arvos auch die Hardware zur Miete. Der Kapitaleinsatz für das Projekt konnte auch über diesen Weg niedrig gehalten werden. Die Wahl fiel bei Arvos auf Geräte des Herstellers Zebra. “Wichtig waren uns eine gute Ergonomie und ein einfaches Handling der Scanner”, beschreibt Kindgen die Prämissen bei der Hardware-Auswahl. Mittlerweile haben sich die Touch-Only-Geräte von Zebra auch im Praxis-Einsatz und unter rauen, staubigen Bedingungen bewährt.
Fazit
Hanak und Kindgen blicken zufrieden auf das Projekt. Die MDE-Lösung hat die SAP-Prozesse in der Lager- und Produktionslogistik spürbar verbessert. Als großen Vorteil sehen sie den einfachen Einstieg in das Scanner-Projekt ohne nennenswertes Risiko. Zugleich lässt sich die mobile Lösung jederzeit flexibel erweitern.
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