GMS Getränke & Mehr vermeidet Fehllieferungen & vereinfacht SAP-Inventur
Holger Wermke
GMS Getränke & Mehr Servicegesellschaft mbH setzt in der Lagerlogistik konsequent auf digitale Prozesse. Mit einer mobilen SAP-Lösung und einem Kommissionier-Leitstand steigert das Unternehmen die Pick-Effizienz, senkt Fehlerquoten und legt so die Basis für weiteres Wachstum im Getränkefachgroßhandel.
Standortstruktur vs. einheitliche SAP-Lagerlogistik
Die Anforderungen an die Lagerlogistik im GFGH wachsen stetig. Kunden verlangen pünktliche Lieferungen und maximale Liefergenauigkeit. Die Krombacher Getränkefachgroßhandelsgruppe GMS reagierte frühzeitig auf diese Entwicklung: Anstelle papierbasierter Prozesse führte das Unternehmen eine mobile Lösung ein, die SAP-Integration und moderne Benutzerführung vereint.
Die GMS Gruppe beschäftigt an mehr als 20 GFGH-Standorten über 700 Mitarbeitende. Christian Utsch verantwortet den logistischen Betrieb der Fachgroßhandelsgruppe.
Mit der Einführung von Ontego für die Getränkewirtschaft und einem Kommissionier-Leitstand inkl. SAP-Integration (mehr dazu) hat das Unternehmen die Werkzeuge an der Hand, um einheitliche Prozesse über alle Standorte zu leben. Denn: "Wir haben eine sehr heterogene Standortstruktur mit kleinen, mittelgroßen und großen Standorten", erläutert Utsch.
Wir suchten eine pragmatische Lösung, die wir an bestehende Systeme anbinden konnten. Zudem sollte die Anwendung für das Lagerteam intuitiv sein und damit das Change Management erleichtern.— Christian Utsch, Geschäftsführer Logistik, GMS Getränke & Mehr
Prozess-seitig deckt die GMS drei große Bereiche mit der Lagerlösung ab:
- Auslieferungen und damit verbundene Tätigkeiten: Kommissionierung, Umlagerung auf Bereitstellungsflächen, Kontrolle und Verladung
- Wareneingang: Vollgut, Leergut, Retouren
- Inventur: Stichtagsinventuren und Ad-hoc Bestandskorrekturen
Kommissionier-Leitstand - Schnittstelle zwischen SAP und Lager
Im Getränkefachgroßhandel ist die Kommissionierung ein erfolgskritischer Prozess. Die GMS stellte die Qualität der Kommissionierung daher konsequent ins Zentrum der Optimierung.
"Die Disposition am jeweiligen Standort überträgt alle Kundenaufträge von SAP an den Ontego Kommissionier-Leitstand", skizziert Tobias Marx, Prozessmanager Logistik, die Arbeitsweise. "Dort visualisieren die Lagerleiter die Aufträge, verteilen sie an die Mitarbeiter und überwachen den Kommissionierfortschritt in Echtzeit.
Über eine intuitive Plantafel haben die Disponenten bzw. Lagerleiter die gesamte Kommissionierung im Blick:
- Priorisiert Aufträge automatisch nach Lieferdatum und Tour
- Aufgaben-Verteilung per Drag-and-Drop an Kommissionierer
- Live-Status-Anzeige und Eskalationen
- Überwacht Live-Fortschritte und identifiziert Engpässe
- Sofortige Anzeige von Mindermengen
Am größten Standort Kreuztal kommissionieren die Teams täglich rund 23 Touren, berichtet Leon Baust, Lagerleiter der GVS. Die Lagermitarbeiter erhalten die Kommissionieraufträge in digitaler Form auf 10 Zoll-Tablets. Die Aufträge sind vorsortiert - nach Lagerbereich, in dem der Mitarbeiter tätig ist. Das Splitting der SAP-Aufträge übernimmt Ontego. Auf diese Weise sieht ein Mitarbeiter nur die für ihn relevanten Aufträge bzw. Auftragspositionen.
Abgeschlossen wird der mobile Kommissionierprozess durch den Druck des Palettenscheins. Dafür scannt der Lagermitarbeiter den Barcode an einem der im Lager platzierten Drucker.
50% Zeitersparnis bei SAP-Inventuren
Auch bei der Inventur erzielt die GMS spürbare Fortschritte. Statt papierbasierter Zähllisten, standardmäßiger Doppelzählungen und nachgelagerter SAP-Buchungen erfassen die Teams Bestände heute mobil und in Echtzeit.
"Inventur-Zählungen finden dreimal pro Jahr statt - vor der Saison, nach der Saison und zum Jahresende", erklärt Lagerleiter Leon Baust. Während zu Zeiten der papierhaften Zählungen die Mitarbeiter die Artikel in Listen suchten, erfolgt die Zählreihenfolge heute durch ein systematisches Abgehen jedes Lagerplatzes und des fehlerfreien Aufrufs durch Scannen der GTIN
"Das Ontego-System kumuliert alle Einzelmengen für einen bestimmten Artikel auf und meldet sie an den Leitstand", betont Baust einen weiteren Vorteil gegenüber der Papier-Variante. Der Disponent verfolgt die Inventur in Echtzeit, erkennt Differenzen frühzeitig und kann ggf. erforderliche Nachzählungen einfacher steuern. Die Zählergebnisse werden nach Freigabe im Leitstand an SAP gesammelt und automatisch zurückgemeldet.
Die Ergebnisse:
- Geringerer Personalbedarf durch bis zu 50 % schnellere Inventurabwicklung
- Deutlich bessere Datenqualität
- Kein manuelles Eintragen der Zählergebnisse in SAP
Kommissionierqualität sichern - Fehllieferungen verhindern
Die Qualität in der Kommissionierung ist im Getränkegroßhandel erfolgskritisch. Sollte ein Fehler passieren, führt das im schlimmsten Fall zu Nachlieferungen oder Rückholungen. Das sei mit erheblichen Mehraufwänden verbunden, so Utsch.
Daher gibt es einen internen Kontrollprozess, bevor Ware das Unternehmen verlässt. Auf der Bereitstellungsfläche erkennen die Teams Abweichungen sofort und korrigieren sie, bevor die Ware auf die Fahrzeuge verladen wird.
Per Scan des Palettenscheins wird eine Handling-Unit identifiziert inkl. der darauf befindlichen Ware. Diese wird vor der Verladung noch einmal geprüft und gezählt. "Diese Sicherheit, dass man das richtige Produkt scannt und dann auch packt, ist für mich einer der großen Vorteile, die Ontego bei der Kommissionierung mit sich bringt", betont Geschäftsführer Utsch.
Mit einer konsequenten Verwendung von Ontego stellen wir sicher, dass Artikelverwechslungen nicht mehr vorkommen können.— Tobias Marx, Prozessmanager Logistik, GMS Getränke & Mehr
Robuste Zebra-Tablets, ProGlove-Scanner & Drucker
Je nach Lagerbereich wird bei der GMS mit unterschiedlichen Scanner-Typen gearbeitet. Auf den Staplern kommen klassische Handscanner-Pistolen zum Einsatz, die per Bluetooth mit den Tablets verbunden sind.
In der Einzelkommissionierung nutzen die Mitarbeiter Handrücken-Scanner von ProGlove - die ebenfalls per Bluetooth mit dem Tablet kommunizieren. Der Vorteil hier: Die Mitarbeiter haben die Hände frei und können z. B. Getränkekisten greifen, ohne erst einen Scanner beiseitelegen zu müssen. Diese Hardware sei kostenintensiver, aber effizienter, so die Einschätzung von Marx.
Fazit: GMS setzt Maßstäbe für die SAP-geführte Lagerlogistik im Getränkefachgroßhandel
Die Krombacher GFGH-Gruppe GMS Getränke & Mehr zeigt, wie ein Fachgroßhandel mit einer mobilen SAP-Integration zentrale Prozesse wie Kommissionierung und Inventur zeitgemäß abwickeln kann. Die mobile SAP-App bietet eine intuitive Oberfläche, die neue Kollegen schnell verstehen – ein Vorteil in Zeiten von Personalknappheit und hoher Fluktuation. Der Kommissionier-Leitstand erleichtert die Arbeit für die Disposition. Beide Komponenten bilden eine stabile Ausgangsbasis für künftiges Wachstum.
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