Mobile Zeiterfassung optimiert SAP-Rückmeldung in der Fertigung
Matthias Hartert
Produzierende Unternehmen motivieren ihre Mitarbeiter regelmäßig durch Leistungslohn oder leistungsbezogene Lohnkomponenten. Grundlage für die leistungsbezogene Abrechnung in SAP ist eine möglichst exakte Erfassung von mitarbeiterbezogenen Produktionszeiten.
Mehrwert der MDE-Zeiterfassung in der Produktion
Die mobile Erfassung von Arbeits- und Pausenzeiten in der Produktion liefert wesentliche Informationen, um die Durchlaufzeiten im Allgemeinen als auch auf Ebene einzelner Mitarbeiter zu bewerten. Gerade wenn Leistungslohnsysteme im Einsatz sind, z. B. Zeitakkordlöhne, Prämienlöhne oder leistungsbezogene Lohnbestandteil berechnet werden, ist die akkurate Erfassung von Fertigungsaufträgen ein Muss.
Die papierhafte Erfassung der Parameter von Fertigungsaufträgen ist fehleranfällig und mit großem zeitlichem Versatz bis zur Buchung in SAP verbunden. Mit der mobilen Erfassung von produktionsrelevanten Daten erhalten Produktionsleiter deutlich schneller die für sie wesentlichen Key Performance Indikatoren auf der Ebene von Mitarbeitern, Arbeitsplätzen oder Aufträgen, um die Prozesse in der Produktion kontinuierlich zu kontrollieren und zu verbessern und nachgelagerte Prozesse abzuwickeln.
Zeiterfassung am MDE-Gerät - ein beispielhafter Ablauf
Im folgenden Beispiel erfolgt die Zeiterfassung und Buchung in SAP je Auftragsarbeitsvorgang.
- 1. Anmeldung
Der Einstieg erfolgt über die Erfassung der Personalnummer, z. B. Scan einer Personalkarte - 2. Erfassung des Vorgangs
Dazu sind folgende Daten beispielsweise per Scan eines Barcodes oder QR-Codes einzugeben: Kostenstelle und Kostenträger - 3. Quittierung
Der Zeitstempel des Vorgangs wird automatisch ermittelt und die Daten an SAP übertragen. Nach einer erfolgreichen Verbuchung wird die Erfassung einer Personalnummer zum Einstieg in den nächsten Vorgang erwartet
Analog dazu können beliebige andere Vorgänge ebenfalls erfasst werden, z. B. Arbeitsunterbrechungen oder Pausenzeiten.
Kopplung der Zeiterfassung mit SAP-Produktionsrückmeldungen
Ein Vorteil mobiler Apps in der Produktion besteht darin, dass sie sich ebenfalls für die Buchung vor- und nachgelagerter Logistikprozesse einsetzen lassen, wie z.B. die Versorgung von Arbeitsplätzen mit Materialien oder die Umlagerung von Fertigwaren in das Lager. In der Praxis hat sich die Verbindung der Zeiterfassung mit folgenden produktionsbezogenen SAP-Prozessen etabliert:
Mobile Produktionsrückmeldung
Auf dem MDE-Gerät des Mitarbeiters werden die in SAP-geführten Detaildaten zu Fertigungsaufträgen angezeigt. Der Mitarbeiter kann nun – je nach Customizing – relevante Daten, wie Gut-Menge, Ausschuss-Menge oder Ausschussgrund – erfassen. SAP ermittelt ggf. automatisch auf Basis der gemeldeten Mengen und der offenen Auftragsmenge, ob es sich um eine Teil- oder Endrückmeldung handelt.
Umbuchung in Qualitätsprüfbestand
Über eine Rückmelde- oder Fertigungsauftragsnummer erfolgt in der mobilen Logistik-App der Einstieg für den Mitarbeiter. Neben der Menge und eines Umbuchungsgrundes kann hier auch ein Verursacher genannt werden. In der Regel kommt dabei eine Liste von aus SAP vorgegebenen Fehlercodes zum Tragen.
Fazit
Mobil erfasste Produktionsdaten ermöglichen Unternehmen die Echtzeit-Datengrundlage für die Überwachung und Analyse von Produktionsprozessen. Sie geben unmittelbaren Überblick über die Standorte von Materialien und Waren sowie den Status von Fertigungsaufträgen. Das sichert ein hohes Maß an Transparenz in der SAP-Produktionslogistik und kann für eine optimierte Lohnabrechnung und passende Zielvorgaben genutzt werden.
Vielen Dank für Ihr Interesse, Sie hören von uns.
Abonnieren sie uns für neue Blog-Artikel!
Bitte gültige E-Mail eingeben