Mobile Barcode Scanner - passende MDE-Endgeräte finden

Mobile Barcode Scanner - passende MDE-Endgeräte finden

Holger Wermke
Mobile Geräte

In der SAP-Lagerlogistik kommt heute eine Vielzahl mobiler Endgeräte zum Einsatz: Industrie Handhelds und Stapler-Terminals gehören zu den gängigsten Devices, diese werden ergänzt durch Handheld Scanner, Handschuh-Scanner oder Datenbrillen. Dieser Ratgeber zeigt, was es bei der Auswahl von geeigneten Handhelds oder Terminals für MDE-Projekte zu beachten gilt.

 

6 relevante Auswahlkriterien für mobile Devices

 

  • Akku
  • Robustheit
  • Touch-Screen vs. Tastatur
  • Barcodes erfassen
  • Datenverbindung
  • Mobiles Betriebssystem

 

Der Akku: Standard, Extended und Hot-Swap

Mehrfach-Ladestation für die Akkus von Barcode-Scannern
Beispiel Akku: Zebra 4-Slot Spare Battery Charger SAC-TC51-4SCHG-01

 

Für den effizienten Einsatz im Schichtbetrieb ist die Akku-Leistung eines mobilen Scanner-Gerätes entscheidend. Die Akku-Laufzeit hängt von vielen Parametern ab, z. B. welche Software eingesetzt wird, welche Hardware-Funktionen genutzt werden sollen oder wie lange das Display unter voller Helligkeit aktiviert ist.

 

Als Faustregel gilt: Je hochwertiger ein Mobilgerät, desto besser sind in der Regel die von den Herstellern angebotenen Akkuleistungen. Wer auf einen reibungslosen Betrieb angewiesen ist, sollte auf die Möglichkeit des Akku-Tauschs im laufenden Betrieb achten – den so genannten Hot-Swap – oder die optionalen leistungsstärkeren Akku-Varianten einsetzen.

 

Das Einsatzumfeld: Wie robust soll das Mobilgerät sein?

 

Der konkrete Einsatzort spielt die entscheidende Rolle bei der Frage, wie robust ein Mobilgerät für den Lagereinsatz sein soll.

Mobilgeräte für die Lagerlogistik gibt es mit verschiedenen Scanner-Varianten.
Beispiel robustes Handheld mit Long-Range-Imager: Zebra MC9300
  • So macht es zum Beispiel einen Unterschied, ob im Innenbereich oder im Außenbereich gearbeitet wird, unter Kunstlicht oder Sonnenlichteinfluss, wobei Letzteres eher zu störenden Spiegelungen führt und damit besondere Anforderungen an das Display stellt.
  • Im Gefahrgut-Umfeld sind explosionsgeschützte Geräte ein Muss. Im Healthcare-Umfeld sollten mobile Devices unempfindlich gegen Desinfektionsmittel sein. Beim Einsatz im Kühlhaus ist es wichtig, dass das Display nicht kondensiert und das Arbeiten behindert.
  • Standardmäßig sind die meisten Geräte stoßsicher und spritzwassergeschützt, auch der Temperaturbereich, in dem Geräte einsatzfähig sind, liegt in einem Temperaturbereich zwischen -10 und +50°C.

 

Die genannten Kriterien geben Anhaltspunkte für die richtigen Fragen bei der Hardware-Auswahl. Nicht vergessen werden sollte ein weiterer Faktor: Robustheit geht einher mit Gewicht. In rauen Umfeldern sind schwere, ggf. sogar “klobige” Mobilgeräte von Vorteil, im Kleinteilelager reicht oft ein einfaches Industrie-Handheld.

 

Die Bedienung: Touch-Screen vs. Tastatur

 

Die überwiegende Zahl mobiler Computer für den Einsatz in der Intralogistik wird heute als reine Touch-Geräte ausgeliefert. Gleichwohl gibt es weiterhin Geräte mit einer physischen Tastatur, also klassischen Hardware-Tasten in unterschiedlicher Konfiguration.

Touch-Bedienung ist auch bei MDE-Geräten in der Lagerlogistik üblich.
Beispiel Touch-Screen oder Tastatur: Point Mobile PM451 und PM90

 

Die Praxis zeigt, dass Mitarbeiter die geringere Größe der Touch-Geräte und das zumeist größere Display schätzen. Sie sind den Umgang mit Touchscreens gewohnt und erwarten ein modernes Arbeitsgerät. Wichtig ist dabei, auf optimierte Software-Tastaturen zu setzen und nicht auf die standardmäßig vorinstallierten Betriebssystem-Tastaturen.

 

Eine physische Tastatur kann ebenso ihre Berechtigung haben. Wird die Arbeit vorrangig mit Handschuhen erledigt bzw. werden oft Chemikalien eingesetzt, ist eine Hardware-Tastatur oder ein modulares Keyboard unverzichtbar.

 

Barcodes optimal erfassen: den richtigen Imager auswählen

 

Die optimale Scan-Technologie ist im Lagerumfeld in den meisten Fällen recht einfach zu bestimmen: Es sollte ein integrierter Imager zum Einsatz kommen. Aber Vorsicht: Auch hier gibt es Unterschiede zwischen den Geräten bzw. auch innerhalb der Konfiguration eines Modells. Im Gegensatz zu früheren Laserscannern kommen heute in den meisten Geräten so genannte Imager (Kamera-Scanner) zum Einsatz, die auch informationsreiche 2D-Codes lesen können, z. B. QR-Codes.

Integrierte Barcode-Scanner (Imager) ermöglichen ein komfortables Arbeiten.
Beispiel 2D-Imager: Datalogic Memor1

 

Die Auswahl an Imagern ist groß:

  • Touch-Reader: bis zu 5 Zentimeter
  • Short Range: bis 1,5 Meter
  • Standard Range: 90 Zentimeter bis 6 Meter
  • Long oder Extended Range: 15 – 21 Meter

 

 
Exkurs zur Kamera

 

Kann eigentlich auch eine integrierte Kamera zum Scannen verwendet werden? Prinzipiell ja, aber … die integrierte Kamera scannt sehr langsam und ist daher nur bei wenigen Scans pro Tag empfehlenswert.

Interessant ist jedoch der Einsatz der Kamera in anderer Hinsicht. Über die Kamera können Lieferscheine oder Schäden beim Wareneingang dokumentiert werden. Außerdem kann eine moderne Scanner Software mittels Texterkennung (OCR) zum Beispiel Lieferscheinnummern auslesen und so Arbeitsprozesse spürbar beschleunigen. Derlei Spezialfälle sollten also mit in Betracht gezogen werden.

 

Datenverbindung über WLAN oder Mobilfunk

 

In Innenbereichen kommt quasi ausschließlich Wireless-LAN für die Kommunikation zwischen mobilen Geräten und der Warenwirtschaft, z. B. mit SAP, zum Einsatz. Im Außenlager oder auf sehr weitläufigen Betriebsgeländen fehlt es häufig an einer vollständigen WLAN-Abdeckung. Dann ist Mobilfunk-Technologie eine echte und günstige Alternative.

 

Eine Besonderheit: Was tun, wenn es in Kellerräumen oder beim Verladen von Waren in Container weder WLAN- noch Mobilfunkzugang gibt? In diesen Fällen kann eine Offline-Option der eingesetzten Scan-Software helfen, um ein reibungsloses Arbeiten zu ermöglichen.

 

Das mobile Betriebssystem: Android vs. Windows vs. iOS

 

Logistik-Apps für die SAP-Lagerlogistik auf Android-Geräten.

Android ist das führende mobile Betriebssystem für mobile Hardware in der Intralogistik und hat damit die lange Zeit dominierenden Windows-Betriebssysteme praktisch abgelöst. Windows als mobiles Betriebssystem wird noch auf speziellen Terminals oder Tablets verwendet.

 

Apple-Geräte sind im industriellen Umfeld praktisch nicht im Einsatz. Einzig in der Instandhaltung oder im Außendienst, wo Aspekte wie Robustheit oder Scanfähigkeit eine untergeordnete Rolle spielen, kommen regelmäßig iPads oder iPhones zum Einsatz.

 

Fazit

 

Die in diesem kurzen Ratgeber zusammen gefassten Kriterien geben Anhaltspunkte für die eigene Hardware-Auswahl. Die Erfahrung zeigt, dass es immer hilfreich ist, verschiedene Mobilgeräte zu prüfen - ggf. auch in Kombination mit der geplanten Scanner-Software. In die Entscheidung für Scanner-Hardware sollten IT- oder Lagerleiter immer auch die Mitarbeiter einbeziehen. Denn sie sind diejenigen, die letztlich mit den Geräten arbeiten und von deren Akzeptanz der Erfolg einer mobilen Scanner-Lösung abhängt.

 

 
Entscheiden Sie sich mit unserem Hardware Finder für die passenden mobilen Geräte.

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