Küchengeräte-Hersteller MKN nutzt mobile SAP-Daten inkl. Inventur-Leitstand & NFC-Kanban

Küchengeräte-Hersteller MKN nutzt mobile SAP-Daten inkl. Inventur-Leitstand & NFC-Kanban

Holger Wermke
Success Story
Lagerlogistik
SAP

Einfache Bedienung, geführte mobile Prozesse und flexible Erweiterungen. Diese Anforderungen hatte MKN im Jahre 2017 an seine Scanner-Lösung für die SAP-Lager- und Produktionslogistik. Der Hersteller von Profikochtechnik setzt auf die Ontego Plattform für eine SAP-App inkl. Erweiterung um einen Inventurleitstand.

 

Was war der Auslöser, der bei MKN vor einigen Jahren den Entschluss reifen ließ, die papierhafte Arbeitsweise im Lager abzulösen. Logistikleiter Thomas Pyschik erinnert sich an drei große Herausforderungen:

 

  • Inventurdifferenzen. Die Bestandssicherheit war nicht gegeben.
  • Prozess-Vereinfachung. Neue Mitarbeiter sollten schneller produktiv eingesetzt werden.
  • Prozess-Transparenz. Materialbewegungen sollten jederzeit nachvollziehbar sein.

 

Diese Themen boten ausreichend Motivation, den Umstieg auf eine Scanner-Lösung im Lager konkret anzugehen.

 

 
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Gesucht: Mobile Hardware – mit SAP-Logistik-App

 

MKN suchte dann 2017 gezielt nach einer zukunftsorientierten mobilen Lösung. Zum Zeitpunkt der Entscheidung waren Windows CE-basierte Handhelds noch die gängige mobile Hardware in der Lagerlogistik. Android begann erst langsam, das damals noch dominierende mobile Betriebssystem abzulösen. In der Hinsicht spielten die Entscheider von MKN eine Vorreiterrolle. Darüber hinaus waren folgende Aspekte wichtig:

 

Mobile Zebra Hardware im Einsatz bei MKN mit Logistik-App Ontego

  • Moderne Hardware: Akzeptanz der Geräte bei den Mitarbeitern
  • Intuitive Oberflächen: Auf Logistikprozesse angepasste Visualisierung mit einfacher Bedienung
  • Schlanke Prozesse: Nahtlose Integration in SAP und Reduzierung von Schnittstellen durch den Wegfall von Papierdokumenten und der Arbeit an PC-Arbeitsplätzen
  • Geführte Arbeitsweise: Prozessrelevante Hinweise in der Logistik-App

 

So viel können wir an dieser Stelle schon vorwegnehmen. Die Einführung der mobilen SAP-Lösung hat sich für MKN ausgezahlt. Pyschik macht dafür zwei wesentliche Punkte verantwortlich:

 

  • Die Lagermitarbeiter wurden über die Teamleiter der verschiedenen Bereiche, Wareneingang, Kommissionierung, Versand etc., in das Projekt eingebunden und über Rückmeldungen beteiligt.
  • Das Projektteam führte durch entstandene Transparenz ein kennzahlenbasiertes Controlling durch.

 

Beide Maßnahmen führten dazu, dass Fehlerquellen in der praktischen Arbeit mit der Scanner-Lösung frühzeitig aufgedeckt wurden. Darüber hinaus gaben die Mitarbeiter wertvolle Hinweise auf Optimierungspotenzial.

 

Prozesstreue kann man vor allem erreichen, wenn sich die Mitarbeiter beim Bedienen der Geräte sicher und wohlfühlen.
-Thomas Pyschik, Logistikleiter bei MKN

 

Schrittweise MDE-Optimierung am Beispiel Kanban

 

MKN arbeitet stark Kanban-basiert. In der Anfangsphase geschah es wiederholt, dass durch das Abscannen der Kanban-ID immer wieder ein neuer Impuls generiert wurde, ohne die vorherige Arbeitsschritte bzw. Prozesse durchgeführt zu haben. "Eine Bereitstellung der Kanban-Behälter im abweichenden Zustand zum Soll oder fehlerhafte Anlieferorte waren die Folge”, so Pyschik.

 

Der Fehler wurde im Fehlerprotokoll schnell erkannt. Dieser war auf den vorgegebenen Ablauf in der App zurückzuführen. Beim Scannen der Kanban-ID ist die App beim Zurückspringen in der alten ID des Regelkreises hängen geblieben, was zur wiederholten Impulsgabe geführt hat. Eine Anpassung der App und eine zeitliche Sperre zwischen den Kanban-Status gekoppelt an die Erfolgsmeldung der vorherigen Prozesse, war die Lösung. “Das sind so Kleinigkeiten”, resümiert der Logistikleiter.

 

 
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Geführte Ein- und Auslagerung mit SAP

 

Diese systematische Herangehensweise hat sich auch an anderer Stelle im Materialfluss positiv ausgewirkt. “Der mobile Ein- und Auslagerprozess wird stark kontrolliert bzw. von der App geführt”, erläutert Logistikleiter Pyschik. Im Gegensatz zur früheren Arbeitsweise mit festen Lagerplätzen haben die Lageristen heute wenig Spielraum für Fehler. Das Team um Pyschik hat zwischenzeitlich auf chaotische Lagerhaltung umgestellt, damit die Mitarbeiter gar nicht erst in Versuchung kommen, ein Material auf Verdacht zu entnehmen, da Sie aus Erfahrung den Stellplatzt der Artikel kannten.

 

Im Gegenteil: Die App zeigt den von SAP vorgegebenen Von-Lagerplatz an und der Mitarbeiter scannt diesen zur Kontrolle. Damit wird sichergestellt, dass der Mitarbeiter das korrekte Material entnimmt und beispielsweise für die Fertigung bereitstellt. Einzige potenzielle Fehlerquelle ist heute noch die Entnahme einer falschen Menge...

 

Ein- und Auslagerung mit mobiler SAP Scanner-Lösung auf Stapler

 

Der Inventurleitstand

 

Neben den mobilen Prozessen setzt MKN einen browser-basierten Leitstand ein, um die permanente Inventur zu unterstützen. Der Leitstand integriert eine separate Benutzerverwaltung, um den Zugriff auf die so genannten “Zählbenutzer” zu steuern.

 

Folgende Funktionen umfasst der Leitstand:

 

  • Filterung vorab im SAP erstellter Inventurbelege (MM / WM) nach: geplantes Zähldatum, konkrete Inventur-Belegnummern oder Organisationseinheiten wie Lagerorte bzw. Lagernummern und Lagertypen werden
  • Anzeige der über die mobile SAP-App erzeugten Adhoc-Inventurbelege
  • MM-Inventur: Anzeige der Einzelzählungen um summierten Zählbestand
  • Abgleich von Differenzen sowie mengen- und wertmäßige Anzeige von Abweichungen
  • Upload der Zählergebnisse nach SAP
  • Archiv für Zählbelege

 

Aus Sicht von Pyschik ist der Inventurleitstand hilfreich. Das Tool gibt zusätzliche Übersicht über die laufenden Zählungen. Und bietet eine nutzerfreundliche Oberfläche im Vergleich zu den SAP-Masken. Bei Differenzen lässt sich komfortabel eine Nachzählung organisieren. Erst nach Freigabe der Zählergebnisse im Leitstand erfolgt dann die Buchung in SAP.

 

Mobile SAP-Inventur mit Ontego Scanner-Lösung

 

NFC-Tags aus der Logistik-App heraus beschreiben

 

Eine Besonderheit des mobilen Arbeitens findet sich bei MKN in der Produktion. Einige produzierte Küchengeräte erhalten einen NFC-Chip. Auf diesem NFC-Tag werden die spezifischen Konfigurationsinformationen, z. B. verbaute Komponenten inkl. Serialnummern, Produktionsdatum und diversen weitere Produktdaten eines Geräts gespeichert. Das Beschreiben erfolgt über die mobile SAP-Lösung die über das Handheld den NFC-Tag beschreibt.

 

So profitiert MKN von der mobilen SAP-Lösung

 

“Die heutigen Inventurdifferenzen sind 16-fach geringer als vor der Scanner-Einführung”, bemerkt Pyschik zufrieden. Seit Einführung der Scanner-Lösung sind die Differenzen von Jahr zu Jahr kontinuierlich gesunken. Darüber hinaus hat sich die Arbeitsweise weitgehend von Papier und manueller Buchung am SAP-GUI auf elektronische mobile SAP-Buchungen verlagert. Weit über 2.000 Buchungen erfolgen heute im Schnitt pro Tag über die mobile Lösung. Das sind 40.000 Buchungen pro Monat bzw. 500.000 Buchungen pro Jahr.

 

Vorteile auf einen Blick:

 

  • Geringe Inventurdifferenzen
  • Geringe Einarbeitungszeit neuer Mitarbeiter – in der Kommissionierung nach einem Tag arbeitsfähig. Früher mehrere Tage
  • Geringe Fehlerquoten
  • Ausbaubarkeit der mobilen Lösung

 

MKN - Produktrange - mit Ontego for SAP produziert

 

Fazit

 

MKN setzt bei seinen Produkten auf Qualität - ebenso wie bei zugrundeliegenden SAP-geführten Prozessen in Logistik und Fertigung. Die Einführung einer Scanner-Lösung hat zu einer deutlichen Steigerung der Effizienz und Transparenz im Materialfluss geführt. Das schlägt sich nicht zuletzt in niedrigen Inventurdifferenzen nieder. Nicht nur  Produktion profitiert von der fehlerfreien Versorgung, sondern auch im Bereich Versand und Afte-Sales-Bereich genießen die Kunden von MKN eine schnelle und fehlerfrei Ersatzteilbereitstellung. Neben den Standard-MDE-Prozessen in der Logistik erleichtert die separate Leitstand-Anwendung das Zählmanagement für die Logistikleitung. Das NFC-Features sorgt für zusätzliche Effizienz in der Fertigung.

 

 
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